Moderne Märchen

Die Welt ist kein Brettspiel mit fairen Regeln. Hier gibt es keine ausgleichende Gerechtigkeit. Aber es gibt Solidarität. Denn es gibt soziale Netzwerke, die einen Menschen auf Knopfdruck bekannt machen und so auf einen Schicksalstritt einen Karriere-Kick folgen lassen können.

Jener afrikanische Einwanderer-Sohn, der einen selbst gebauten Wecker in seiner Schule in Texas herzeigen wollte, dafür aber nicht gelobt, sondern als mutmaßlicher Bombenbauer festgenommen wurde, hat inzwischen Einladungen von Barack Obama, der NASA, Google, Facebook, Twitter, dem weltberühmten MIT (Massachusetts Institute of Technology) ...

Und jener Syrer, der auf der Flucht, mit seinem Sohn auf dem Arm, von einer Kamerafrau zu Fall gebracht und getreten wurde, ist inzwischen in Spanien angekommen. Der Mann, der in Syrien einen Fußball-Erstliga-Verein trainiert hat, wird dort in einem Trainer-Ausbildungszentrum arbeiten.

Nur Einzelschicksale. Moderne Märchen, die die sozialen Netzwerken schrieben. Aber zwei Riesenportionen persönlichen Glücks, einfach zum Mitfreuen.