Dann kommt im Advent die locker-leichte Meldung geflogen: Österreicher sind glücklich

von Birgit Braunrath

über gefühlte Zufriedenheit und geschürte Unzufriedenheit

So, jetzt hatten ein überbreiter Schwer-Wahlkampf und dessen Befürworter knapp ein Jahr Zeit, den Menschen klarzumachen, dass ihre angemessene aktuelle Befindlichkeit ein galliger Cocktail aus Gegenwartsfrust, Zukunftsangst und Heimweh nach der Vergangenheit sei. Und dann kommt zum dritten Adventwochenende die locker-leichte Schlagzeile dahergeflogen: „Österreicher sind glücklich.“ – Ein Kinnhaken für Schwarzmaler, Schlechtreder, Hassschürer und Angstbeschwörer.

Drei von vier Österreichern gaben im Oktober in einer market-Umfrage an, dass sie mit ihrem Leben zufrieden sind. In Vorarlberg und Tirol sogar weit über 80 Prozent.

Wie lässt sich in einem Land der mehrheitlich Zufriedenen die Rettung vor Not, Elend und Untergang verkaufen? Keine Sorge, die Oppositionsführerpartei hat bereits verkündet, dass der Wahlkampf weitergehe: „Nach der Wahl ist vor der Wahl.“ Der Emotionalratswahlkampf kann beginnen. Vielleicht kapieren dann auch die Österreicher endlich, dass es ihnen gar nicht so gut geht, wie sie es empfinden.

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