Ein bisschen Horrorshow

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Vielleicht erinnern uns Horrorfilme ja daran, dass wir noch Glück haben.

von Guido Tartarotti

über den Gruselfilm-Boom.

Es findet, sagen Experten, ein Horrorfilm-Boom statt.

Interessant ist, dass Horrorfilme ausgerechnet jetzt die Kinos füllen. Also in einer Zeit, die als keine besonders erfreuliche wahrgenommen wird. Bis jetzt dachte man doch eher, unschöne Zeiten fördern den Eskapismus – man will dann im Kino heile Welt erleben, romantische Komödien, in denen Hugh Grant schlittenhundigen Auges auf Julia Roberts blickt (oder, zeitgemäßer, Jason Segel auf Katherine Heigl). Oder, falls die Welt auch im Kino nicht heil ist, will man Superhelden an der Arbeit sehen, die sie wieder heil machen, Flachlegungen von Schurken und Verehrerinnen absolvieren und dabei den Drink nicht verschütten.

Vielleicht ist es ja so: Vielleicht erinnern uns Horrorfilme ja daran, dass wir noch Glück haben, weil es nämlich noch schlechter sein könnte. Gegen Stephen Kings jedes Vermummungsverbot ignorierenden Horrorclown „Pennywise“ wirkt dann sogar Donald Trump fast wie ein Kuscheltier. Oder zumindest wie ein Politiker. Fast.

Guido Tartarottis Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" ist am 2. Dezember im Theater am Alsergrund, am 20. November in der Kulisse Wien und am 9. Jänner 2018 im Orpheum Wien zu sehen.

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