Doch kein Auslaufmodell
Nur Mut! Man ist nicht immer so alt, wie man sich in der digitalisierten Welt fühlt
Die Digitalisierung frisst ihre Großeltern. Wer älter ist als das Internet, fühlt sich mitunter als Zaungast im Leben: Self Check In, eBanking, elektronische Befunde ... Das überfordert viele, sie schämen sich, stellen sich tot.
Nicht so unser Leser U. W., 70, der Folgendes berichtet: Von zu Hause aus habe er versucht, sich Zutritt zur vollelektronischen Zauberwelt der Wiener Hauptbücherei zu verschaffen. Vergeblich. Sobald er jedoch hinging und sich von einem Mitarbeiter helfen ließ, klappte es: „Name, Geburtsdatum, Ausweisnummer – das schaffen Sie doch auch!“
Also neuer Versuch von daheim. Wieder Fehlanzeige. Herr W. hielt sich für ein unrettbar veraltetes Auslaufmodell. Einmal noch ging er persönlich hin und bat, zuschauen zu dürfen. Da entdeckte er auf dem Bildschirm sein – vom Computer automatisch aus den Anmeldedaten übernommenes – Geburtsdatum: 10.01.1048. Mit diesem wäre er auch von daheim reingekommen.
„Ich bin 970 Jahre alt?“, fragte er. „Nein, ein bedauerlicher Fehler, das ändern wir“, war die Antwort des freundlichen Mitarbeiters. Fazit: Nur Mut! Man ist nicht immer so alt, wie man sich in der digitalisierten Welt fühlt.
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