Fast niemand kennt Stanislaw Petrow, dabei sollte man Schulen nach ihm benennen.

von Guido Tartarotti

über den Mann, der den Atomkrieg verhinderte.

Wie erst jetzt bekannt wurde, ist Ende Mai in der Nähe von Moskau Stanislaw Petrow gestorben.

Fast niemand kennt Stanislaw Petrow, dabei sollte man Schulen nach ihm benennen, denn die Welt verdankt ihm sehr viel. 1983 war Petrow diensthabender Offizier in der Kommandozentrale der sowjetischen Satellitenüberwachung, als ihm das Computersystem nacheinander den Start von fünf amerikanischen Interkontinentalraketen Richtung UdSSR meldete. Petrow sagte sich, dass die USA wohl kaum so blöd wären, die Sowjetunion mit nur fünf Raketen anzugreifen und meldete den Alarm nicht weiter. Später stellte sich heraus, dass das System Sonnenreflexionen auf Wolken mit Raketenstarts verwechselt hatte. Petrow hat also damals – in weltpolitisch besonders heiklen Zeiten – wahrscheinlich einen nuklearen Weltkrieg verhindert. Den Druck, unter dem er stand, kann man sich kaum vorstellen.

Es ist ein beunruhigender Gedanke, dass wir möglicherweise wieder einmal auf den Mut und die Eigeninitiative eines Petrow angewiesen sein könnten.

Guido Tartarottis Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" ist am 27. September im Theater am Alsergrund, am 29. September in der Bühne im Hof in St. Pölten und am 5. Oktober in der Stadtgalerie Mödling zu sehen.

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