Zurück in die Zukunft

Julia Pfligl

Heute ist Rückwärtstag, auch bekannt als Gatsträwkcür und nicht zu verwechseln mit dem Gegenteiltag. (Der hat schon am 25. 1. stattgefunden. Oder vielleicht doch am 1. 25.? Man weiß es nicht.) Weil das Leben in der Regel wie eine automatisierte Kettenreaktion abläuft, wird jedes Jahr am 31. Jänner alles verkehrt herum gemacht – das fordert das Gehirn und sorgt für Abwechslung im tristen Alltagstrott. Die Straßenbahnen fahren heute also rückwärts und der Eisregen steigt in den Himmel auf, wo er sich langsam in eine dicke, graue Wolke verwandelt.

Ok, das war ein Scherz. Manche scheinen den National Backwards Day, wie die Amerikaner sagen, aber tatsächlich recht wörtlich zu nehmen – zum Beispiel Richard Lugner. Der partywütige Greis ist liebestechnisch gerade in einer Rückwärtsspirale gefangen. Seit sich sein Spatzi aus der gemeinsamen Villa vertschüsst hat (wie das klingt!), recycelt er auf dem Societyparkett in rasantem Tempo Damen aus seiner Vergangenheit. Im Seitenblicke-Sprech heißt das: Zuckerbäckerball mit Kolibri, Deutscher Filmball mit Bambi, Jägerball mit Käfer. Und das alles innerhalb weniger Wochen! Wenn er Ende Februar mit Mausi am Opernball aufkreuzt, sollten wir uns wirklich Sorgen machen.

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