Musikalische Zeitreise

Julia Pfligl

Und zweitens ging es überhaupt gar nicht um den Coolnessfaktor. Sondern um die Nostalgie.

von Julia Pfligl

über das Stürmer-Konzert

"Du warst WO bitte?" Der Freundeskreis wollte es nicht so recht glauben, als ich von meinem Freitagabendprogramm berichtete. Richtig cool ist es nämlich nicht, mit 26 Jahren auf das Christina-Stürmer-Konzert zu gehen (daran ändert auch die Tatsache nichts, dass es in der megacoolen Arena bei megacoolem Wetter stattgefunden hat). Irgendwie war es mir aber auch wurscht, was sie dachten, weil a) bin ich nicht mehr 14 und b) ging es mir und meinen Begleiterinnen überhaupt gar nicht um den Coolnessfaktor. Sondern um die Nostalgie.

Was soll ich sagen: Ich weiß jetzt, wie sich 60-Jährige fühlen, wenn sie zu den Stones gehen (okay, okay, die sind schon auch ein bissi cooler als die Stürmer Christl aus Altenberg). Sobald die vertrauten Lieder erklingen, werden wir automatisch in eine Zeit katapultiert, die wir als unbeschwert in Erinnerung haben; in der unsere größten Sorgen waren, dass wir den Vokabeltest verhauen oder zu spät in die Völkerballmannschaft gewählt werden. In der Freitag der heiligste Tag der Woche war, weil da endlich wieder Starmania lief und wir für unsere Favoritin anrufen – pardon, voten – konnten.

Für einen Abend tauchten wir wieder ein in das Gefühl von damals. Das bisschen uncool sein war das allemal wert.

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