Bitte ein Selfie

Julia Pfligl

Und: Bitte nie, nie, niemals einen Star um ein gemeinsames Selfie.

von Julia Pfligl

über die ROMY-Aftershowparty

Oberste Prämisse, wenn du als Normalo eine (P)ROMY-Party besuchst: Verhalte dich, als wärst du selber berühmt. Oder tu zumindest so, als wär’ dir die anwesende Prominenz völlig wurscht. Dreh nicht durch, wenn plötzlich dein Lieblingsmime oder die Moderatorin der wichtigsten Nachrichtensendung neben dir steht. Vermeide angewiderte Blicke, wenn ein gealterter Herausgeber coram publico den Paarungstanz mit einer halb so alten Blondine vollzieht. Und: Bitte nie, nie, niemals einen Star um ein gemeinsames Selfie.

All das trichterte ich meiner Gossip-liebenden Begleitung ein, und sie hielt sich wacker. Als uns der soeben prämierte Volks-Rock’n’Roller über den Weg lief, beließ sie es bei einem subtilen (aber schmerzhaften) Kniff in meinen Oberarm. Als der berühmte Sportmoderator neben ihr einen Mojito orderte, zuckte sie nur einmal kurz mit den Augen. Aber dann. Dann tauchte plötzlich Tobias Moretti auf, den sie schon verehrt hatte, als er noch mit Schäferhund unterwegs war. Ich sah das Strahlen in ihren Augen und wusste, dass es an der Zeit war, alle Prinzipien über Bord zu werfen. Also holte ich tief Luft, steuerte den tanzenden TV-Star an und hörte mich fragen: "Herr Moretti – dürfte meine Freundin eventuell ein Foto mit Ihnen machen?" Sie durfte. Cool bleiben wir dann nächstes Mal.

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