Wo stehst Du?

Uwe Mauch

Uwe Mauch

Man kann Menschen, die emotional mit ihrem Auto verschmelzen, nur schwer mit Zahlen kommen.

von Mag. Uwe Mauch

über Fahrradmuffel

Mich fasziniert bis heute die Frage von Sport treibenden Autofahrern, die sie sich auf Sportplätzen gegenseitig zuwerfen, und die da kurz lautet: Wo stehst Du? Mit dem Du meinen sie das Auto vom Gegenüber. Steht das Du weiter entfernt vom Sportplatz, wehklagen sie. Obwohl sie ja eigentlich zum Sportbetreiben gekommen sind.

Mich fasziniert ferner, dass ich sie noch immer fasziniere. Weil ich mit dem Rad zum Sportplatz komme. (Mein Du parkt übrigens immer genau vor dem Eingang.)

Man kann Menschen, die emotional mit ihrem Auto verschmelzen, nur schwer mit Zahlen kommen. Ich versuche es trotzdem: Jede dritte Autofahrt in Wien ist kürzer als fünf Kilometer. Das hat der Verkehrsclub Österreich auf Basis einer Mobilitätserhebung des Verkehrsministeriums errechnet. Ist ja bei meinen Sportsfreunden nicht anders. Das Fahrrad wäre somit auch für sie als Nahverkehrsmittel oder von mir aus auch als Schienenersatz eine zumindest denkbare Option.

Ein wichtiges Argument in der Wo-stehst-Du-Debatte wird allerdings von jenen, die mir jetzt euphorisch zustimmen, gerne unter den Tisch gekehrt: Radfahren in der Stadt zählt weiterhin zu den gefährlichsten Sportarten, weltweit. Und ich bilde mir ein, dass ich weiß, wovon ich hier schreibe.

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