Es ist das Paradies, wahrhaftig, es ist das Paradies soll Hermann Hesse gerufen haben.

von Michael Horowitz

über das Comeback eines Urlaubsparadieses.

Es ist das Paradies, wahrhaftig, es ist das Paradies soll Hermann Hesse gerufen haben, als er vor 102 Jahren hier im Indischen Ozean landete. Sri Lanka, das frühere Ceylon, wirkt auf den ersten Blick auch heute noch paradiesisch. Exotische Tiere, Tempel, Traumstrände und Teeplantagen. Doch bis vor zehn Jahren tobte ein bestialischer Bürgerkrieg, ein Jahr nach Ende des Terrors der Tsunami. Das strahlend schöne Land, die Übersetzung von Sri Lanka, kann jetzt wieder durchatmen und ist mehr denn je bereit für Touristen. Wohlig warme Ölmassagen und Yoga am Meer beruhigen den hektischen Gast. Ihr habt die Uhr, wir haben die Zeit hört man oft. Aber es gibt auch dunkle Seiten im Paradies. Die Fischer kämpfen ums Überleben: Internationale Trawler plündern die Meere Südostasiens. Ein Blauflossenthunfisch, der Star jeder japanischen Sushi-Bar, erzielt bei Versteigerungen am Tsukiji- Fischmarkt von Tokio bis zu eine halbe Million Euro. Von der bedrohten Existenz der Fischer bekommen Touristen nichts mit. Bei einem kitschig-schönen Sonnenuntergang, Cocktail schlürfend, in Hesses Glasperlenspiel blätternd.

michael.horowitz@kurier.at

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