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Michael Horowitz

Michael Horowitz

140 Zeichen als permanenter Gedankenaustausch zwischen Bangkok, Bombay und Bruck an der Leitha.

von Michael Horowitz

über das Social Web.

Das Leben als Live Stream. Twitter als soziales Phänomen. 140 Zeichen als permanenter Gedankenaustausch zwischen Bangkok, Bombay und Bruck an der Leitha. Wenn ein Präsident gewählt oder ein Diktator gestürzt wird, der Papst zurücktritt oder ein Attentat der Welt den Atem raubt: Zuerst erfährt man es im Social Web. Im Twittersturm kann es dann schon mal passieren, dass auf der Jagd nach den Attentätern Tschetschenien mit Tschechien verwechselt wird. Oder Explosionen im Weißen Haus verbreitet werden – sofort sinken die Aktienkurse an der Wall Street dramatisch. Sehr bald stellt sich jedoch heraus, dass die Falschmeldung von Computerhackern lanciert wurde. Und immer mehr wird unter den vielen Millionen Followern von Details aus der Privatsphäre berichtet. Internet-Guru Jeff Jarvis spricht von öffentlicher Intimzone. Hochinteressante Narzissten-Nachrichten wie Glatzen machen mich geil oder Erlebnis- berichte von Selbstbefriedigung im Kino. Geschwätz, bei dem vor allem auch die Zeit totgeschlagen wird.

michael.horowitz@kurier.at

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