Golf, ein Sport
Das Klischee, dass Golf nur ein Pseudosport für die Oberen Zehntausend ist, ist längst passé
Golf und Sex sind die einzigen Dinge, die Spaß machen – auch wenn man nicht wahnsinnig gut dabei ist, meinte der dreimalige Masters-Sieger Jimmy Demaret. Das Bild des Elitesports prägten alte Herren wie Bob Hope und Bing Crosby. Mit dicker Zigarre im Mundwinkel schaukelten sie in Elektro-Carts über die Fairways. Um danach im Clubhaus in tiefen Lederfauteuils über hohe Steuern zu schimpfen. Das Klischee, dass Golf nur ein Pseudosport für die Oberen Zehntausend ist, ist längst passé. Immerhin legt man bei einer 18-Loch-Runde zwischen acht und zwölf Kilometer zurück und verbrennt dabei mehr als 1.000 Kalorien. Und Golf soll gut für die grauen Zellen sein: Eine Studie der Uni Zürich beweist, dass schon nach kurzer Zeit die Hirnsubstanz in Arealen zunimmt, die für das Zusammenspiel von Auge und Motorik extrem wichtig sind. Golf ist heute irgendwo auf dem Weg zwischen Elite- und Volkssport. Immer mehr öffentliche Plätze und Driving Ranges entstehen, die Gebühren in den Clubs werden günstiger. Ideal für Anfänger, die Hemingways Buch Über den Fluß und in die Wälder für ein Golf-Lehrbuch halten.
michael. horowitz(at)kurier.at
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