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Die Woche im Rückblick.
Michael Hufnagl

Michael Hufnagl

Man kann Studien immer deuten, wie man es möchte.

von Michael Hufnagl

Die Woche im Rückblick

Für 220.000 Schüler ist heute Ferienstart. Die Lehrer-Gewerkschafter müssen sich bis Urlaubsbeginn noch ein bisserl gedulden, denn die haben nächste Woche noch ihre 29. Verhandlungsrunde zum Dienstrecht mit Mythos-Potenzial. Und da die Aussicht auf Einigung so groß ist wie die Chance, dass Fritz Neugebauer und Claudia Schmied gemeinsam zum Zeltausflug aufbrechen, kann auf das Wiederkäuen von tausend neuen sinnlosen Details verzichtet werden. Die Reform wurde längst auf den St. Nimmerleinstag verschoben, was spätestens klar war, als der Kanzler sagte, man dürfe „die Reform nicht auf den St. Nimmerleinstag verschieben“.

Flaute

Da nützt auch die OECD-Studie nichts, derzufolge Österreichs Lehrer zwar weniger unterrichten, aber mehr verdienen als Europas Durchschnitt. Na und? Der Rückenwind, den sich Ministerin Schmied von diesen Fakten erwartet hatte, entpuppte sich flott als Flaute. Gewerkschafter Kimberger sagte nur: „Man kann Studien immer deuten, wie man es möchte.“ Was offenbar wiederum so gedeutet werden kann, dass die OECD-Zahlen in die seit Jahrzehnten gut sortierte Quargel-Schublade geschlichtet werden.

Aber während Faymann & Spindelegger beim Dienstrecht-Ringen von einer blutigen Nase zur nächsten taumeln, wurde zumindest ein Konjunkturpaket auf Schiene gebracht. Und zwar hurtig.

Die Diagnose des Alpine-Desasters hat die Entschlossenheit beschleunigt. Am Anfang der Woche waren es noch läppische 100 Millionen Euro, die als Spritze von Doktor Staat in Aussicht gestellt wurden. Aber nur zwei Tage später wurde das stolze Paketausmaß in rührender Zweisamkeit offenbart: 1,6 Milliarden Euro. Ohne neue Schulden. Ohne das Nulldefizit 2016 zu gefährden. Und natürlich ohne mit der Wimper zu zucken.

Hetze

Da gingen zwei Grotesken fast verloren. Ausgerechnet Martin Graf verabschiedet sich wegen „ständiger Hetze“ (gegen ihn) aus der Politik. Und ausgerechnet Norbert „Die Wehrpflicht ist in Stein gemeißelt“ Darabos nennt ÖVP-Chef Spindelegger wegen dessen inhaltlicher Sprunghaftigkeit einen „Flip-Flopper“. Abseits der Politik haben wir ...

... eine neue Miss Austria, deren Namen wir uns wie alle jene ihrer Vorgängerinnen merken können oder aber auch nicht;

... einen Österreicher, der einen 41-kg-Karpfen gefangen hat, was jedoch nicht so berührend ist wie die Heute-Schlagzeile „Kater Luis gepfählt: Jetzt schnurrt er wieder!“

... laut Österreich eine Studie, die besagt: „Beim Sex sind wir (fast) die Besten“. Lediglich die Schweizer seien noch tüchtigere Verkehrsteilnehmer (ein übler Spötter ist, wer spätestens jetzt an den Ergebnisse zweifelt);

... das Satiremagazin Die Tagespresse, das mit seiner Enthüllung, Edward Snowden wäre in Wien gelandet, für eine Social-Media-Erregung sorgte. Aber warum sollte der weltberühmte Whistleblower nicht ausgerechnet in Austria Zuflucht suchen? Immerhin hat er derzeit sonst nix zu lachen.

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