Hühner auf Verkehrsinseln!
In Großmeiselsdorf bei Hollabrunn regeln Laufenten den Verkehr: sie watscheln auf der Straße herum, das bremst die Autofahrer ein.
Bei uns im Dorf sind es die drei Hunde der Nachbarin: Sie liegen am liebsten auf dem warmen Asphalt und zwingen die Auto- und Motorradfahrer, die hier gern auch einmal mit 70 km/h oder mehr durch den Ort rauschen, zum Abbremsen: Das Schild mit dem spielenden Kind und der Bitte "Pass auf mich auf!" hat diesen Effekt nämlich leider nicht. Wobei Motorradfahrer in der Gruppe zu 95 Prozent diszipliniert die Ortsgeschwindigkeit einhalten – gefährlich sind die Einzelraser im Geschwindigkeitsrausch. Womit wieder einmal bewiesen wäre: So ein Gruppendruck ist oft doch etwas sehr Sinnvolles.
Die faulen Köter, die auf der Straße herumliegen, ebenfalls. Allerdings sind sie – genau wie die Großmeiselsdorfer Enten – leider nicht immer erfolgreich: Früher hatte die Nachbarin nämlich vier Hunde. Einer hat letztes Jahr sein Straßenschläfchen bedauerlicherweise nicht überlebt.
Zwei Fragen. Erstens: Wie kriegt man Autofahrer dazu, auf Dorfbewohner – alte Menschen, spielende Kinder – Rücksicht zu nehmen? Die Ortstafel reicht dazu nämlich offenbar häufig nicht. Und nicht alle Orte können oder wollen es sich leisten, Schwellen oder Verkehrsinseln an ihre Ortsränder zu bauen.
Zweitens: Wie ließe sich die Sache mit den Brems-Tieren sinnvoll auf Wiener Wohngegenden umlegen? Und was für Tiere kämen dafür infrage? Für Laufenten reicht die Wiener Schneckenpopulation nicht. Schafe und Ziegen? Zu wenig grün. Vielleicht Hühnerställe auf Verkehrsinseln – mit Auslaufgehegen in die 30er-Zonen hinein … Nachdenken darf man ja, oder?
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