Würmchen und Glühwürmchen
Von Churchill zu Grasser, Bandion und Westenthaler.
Großbritanniens Jahrhundertpolitiker, Weltkriegspremier und Literaturnobelpreisträger Sir Winston Churchill (1965), war zeitlebens von keinerlei Selbstzweifel angekränkelt. Er soll einmal, wohl im Ausnahmezustand ironischer Reflexion, zugestanden haben: "Alle Menschen sind Würmchen, aber ich bin wenigstens ein Glühwürmchen."
Wie schafft man jetzt die historische Lichtbrechung herunter zu den schummrigen Schein- und (fremde) Scheine-Werfern unserer Tage und hiesiger Breiten?
Ein Herr Kartnig geht mit Fußfessel in die Oper, was er evtl. als Strafe ansieht, ohne sich (wenigstens) Verdis "Nabucco" mit dem Chor der Gefangenen zu geben.
Ein Herr Westenthaler tritt dafür vor Gericht wie ein verföhnter Versicherungsvertreter (also eh wie immer) auf und belehrt dort die Schriftführerin wie den eigenen Anwalt, als wäre er noch immer in seiner Lottotreffer-Funktion von einst.
Eine Frau Bandion-Ortner kudert im profil-Interview über die Todesstrafe Saudi-Arabiens wie bei einem Gschnasfest in Burkas Dorf, zu dem sie auf persönlicher (nach ihr benannter) Busspur hinzustieß.
Ein Herr Grasser will aus Zeit- und Kostengründen nicht so lang dem Richter antworten. Schon gar net am 21. Jänner, weil da seine Frau Geburtstag hat – und Steuersachen sind ihm (wie der Name des Rechtsbeistands andeuten könnte) immer schon ein böhmisches Dorf gewesen.
In all diesen Ex-Wichtigtuer-Psychen ist das Würmchen drin ... Und zwar, frei nach Churchill, das Verglühwürmchen.
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