Vom Zenit der Busenfreundschaft
Früher haben sie immer 'Busenfreunde‘ zu uns gesagt. So ein Blödsinn.
Der Spiegel brachte zum Auftakt der Fußball-WM ein Gespräch mit dem Autor Jürgen Roth, der sich schon seit Jahren ebenso lustvoll wie unerbittlich der Vivisektion des bildflächendeckenden Kommentatorengestammels widmet. Über FC Bayerns Beweihräucher-Stäbchen Waldemar Hartmann sagt er etwa: "Niemand hat so offen und schamlos wie ,Weißbier-Waldi‘ dokumentiert, dass Sportjournalismus Kumpanei ist und man sich nur mit den Mächtigen gutstellen muss, um die Karriereleiter hinaufzupurzeln, ohne viel im Kopf zu haben."
Doch nun, vom Land des – noch dazu entthronten – "Kaisers" ins Land des frei regierenden Königs Thomas König, ORF, dem wir gar funkelnde Kronjuwelen danken: "Brasilianer waren sie noch nie, die Griechen" oder (angesichts eines älteren Kickers) "über den Jordan vom Zenit her". Am buchstäblich anzüglichsten freilich: "Die FIFA hat darum gebeten, dass alle Mannschaften zwei Dressen haben, bei denen sich Leibchen und Hosen deutlich unterscheiden." Äh, darum wollen wir doch alle ausdrücklich gebeten haben ...
Lustig auch Hans Krankl in WIENlive über seine "Nähe" zu Herbert Prohaska: "Früher haben sie immer ,Busenfreunde‘ zu uns gesagt. So ein Blödsinn. Der Busen ist eines der schönsten Dinge einer Frau, wie dazu zwei Männer kommen, frage ich mich." Erstaunliche Unkenntnis über die poetische Beschreibung der Herzgegend.
Abgesehen vom "Busen" als "Dinge", was ich, frei nach Prohaskas "Abseit", fast schon ein bisserl "jenseit" finde.
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