Unkorrektes Pastetenspringen

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Es ist politisch nicht mehr korrekt, aus Pasteten zu springen.

von Guido Tartarotti

über das Feiern damals und heute.

In den „Seitenblicken“, das Thema war „Feste feiern“, erzählte der Dramaturg Christoph Wagner-Trenkwitz in vollendeter Ironie von früher: „Ich habe gehört, dass bei einer Feierlichkeit der Hofzwerg Thomele in voller Rüstung aus der Pastete gesprungen ist. Das wäre heute aus vielen Gründen nicht mehr möglich. Es ist politisch nicht mehr korrekt, überhaupt aus Pasteten zu springen, es gibt keine Hofzwerge mehr, und wenn es sie gäbe, würde man ihnen keine Rüstungen mehr anziehen – dürfen! Wenn die Nachbarn draufkommen, käme man ins Gefängnis!“ Das finde zumindest ich lustiger als die Summe aller Witze in „Sehr witzig“.

Ebenfalls in den „Seitenblicken“ wurde Heinz Fischer gefragt: „Darf man als Bundespräsident feiern, wie man will?“ – Fischer antwortete, traurig lächelnd: „Man darf Feste feiern, wie man will. Und man will die Feste so feiern, dass man es auch darf.“ Das klang nicht gerade lustig. Offenbar kommt man als Bundespräsident nicht oft dazu, aus Pasteten zu springen.

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