Obersalzberg

Barbara Mader
"Obersalzberg", die Persiflage der Büro-Serie "Stromberg": Man muss auch über Hitler lachen dürfen.
Barbara Beer

Barbara Beer

Seit Juni zeigt Puls 4 "Switch reloaded", die ursprünglich auf ProSieben  ausgestrahlte deutsche Fernseh-Comedy. In "Switch reloaded" werden TV-Promis auf die Schaufel genommen. Von Günther Jauch bis Heidi Klum kriegt jeder sein Fett weg. Die Parodien sind  so gut, dass man über die paar platten Albernheiten, die sich dazwischen schwindeln, hinwegsehen kann. Jetzt  war der Papst zu Gast bei  "Beckmann", von Max Giermann als selbstverliebter Talkshowhost parodiert. Wie immer stellte er wunderbar unsinnige Fragen: Er plauderte  mit dem Papst über Frauen. Der sagte nur verständnislos: "Quid?" Highlight  ist "Obersalzberg", die Persiflage der Büro-Serie "Stromberg" mit Michael Kessler als Adolf Hitler und Peter Nottmeier als Joseph Goebbels. Das gab’s noch nicht oft bei den Deutschen: über Hitler lachen. Die Frage, ob man das darf, ist spät in Deutschland angekommen, wohl erst 2006 mit Dani Levys Komödie "Mein Führer". Wenn die Obersalzberg-Sekretärin eine neue Schreibmaschine braucht (die Hakenkreuztaste ist kaputt!) und  Hitler schnarrt: "Noch keinen Krieg gewonnen, aberrrralles haben wollen!" Spätestens da weiß man: Man muss auch über Hitler lachen dürfen.

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