Im Bild: Verglüht, vor 20 Jahren

Im Bild: Verglüht, vor 20 Jahren
Zum 20. Todestag von Klaus Kinski ist Werner Herzogs Monumentalfilm "Fitzcarraldo" auf Arte zu sehen.
Harald Schume

Harald Schume

Ein Verrückter, der von einem Mann gespielt wird, der die Grenze zum Wahnsinn schon in jungen Jahren überschritten hat: Die arte -Seher durften anlässlich des 20. Todestages von Klaus Kinski wieder einmal Señor Fitzcarraldo beobachten, wie er ein Schiff über einen Berg im Amazonas-Gebiet ziehen ließ, weil er, kurz: Geld für den Bau einer Oper im Urwald aufstellen wollte. Vor 30 Jahren drehte Regisseur Werner Herzog diesen monumentalen Film mit Kinski, den er gleichermaßen verehrte wie hasste, wie er im Dokumentarfilm "Mein liebster Feind" zum Ausdruck brachte: "Ein Indianer-Häuptling fragte mich: Sollen wie ihn töten für dich? Ich lehnte das damals ab, ich brauchte ihn ja noch. Bald bedauerte ich aber, nicht auf den Vorschlag eingegangen zu sein." Kinski hatte in Drehpausen auf Indianer geschossen, einem Komparsen hieb er mit dem Schwert auf den Helm, weil der eine Banane entwenden wollte. Der Komparse trug eine tiefe Wunde davon. Was bleibt von Kinski? Herzog sagte nach dessen Tod: "Es war, als wäre er verglüht." Ein Satz, bei aller Hass-Liebe, der nur einem großen Künstler zuteilwerden kann. Egal für einen kurzen Moment, was für ein Mensch der war.

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