Im Bild: Blutige Ostern

Harald Schume
Zu Ostern definierten die TV-Sender die Fleischweihe ein bissl anders und boten deftige Kost.
Harald Schume

Harald Schume

Was fällt uns nachträglich zu „ Ostern“ ein? Western, eh klar. Kreuzigung. Schinken. Urbi. Hasen. Nest. Rindszunge mit Kren. Feiertag. Eier. Auferstehung. Und ohne Orbi geht ohnehin gar nix.Die TV-Sender definieren die Fleischweihe ein bissl anders. Wenig Spur von friedvoller Familienzusammenkunft und Besinnung am montägigen Abend: Nach „Blood Diamond“ zum Aufwärmen löffelt Hannibal Lecter auf Puls4 das Hirn eines Polizisten; parallel dazu wird auf Pro7 in „Hannibal Rising“ erläutert, warum, na ja, warum dieser Mensch so gern Menschenteile jausnet; auf ARD wird Kommissar Wallander zu einer Leiche gerufen, die nach zwei Kopfschüssen und zwanzig Körpertreffern ausschaut wie ein Sieb; auf VOX hängt sich in „Das Omen“ das Kindermädchen von Damien auf; Dexter weidet sich auf ORFeins an den Blutproben seiner Opfer, die er für den guten Zweck aufgeschlitzt hat. Was gefehlt hat? Andi & Alex natürlich. Die Köche hätten für uns ein Lämmchen zum Schweigen bringen können; oder ein Bambi-Rehkitz faschieren; ein Oster-Muh-Kuhli mit Rosmarin-Zweigerln spicken.Womit der Begriff „sattsehen“ angeschnitten wäre. Bis zum Erbrechen.

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