Einzelkind , unsportlich

Barbara Mader
Der ORF hat Rudi Klein jetzt einen Film gewidmet. "Eine Reise um den Zeichentisch."
Barbara Beer

Barbara Beer

Die Schneekugel. Drin steht ein schwarz gekleidetes Männchen, auf dessen Schultern der Schnee rieselt. Die Schneekugel heißt "Schuppen am Armani-Sakko." Ein Rudi-Klein-Klassiker.

Rudi Klein, Schöpfer des "Lochgott", ist eine der prägendsten Figuren der österreichischen Zeichner-Szene. Der ORF hat ihm jetzt einen Film gewidmet. "Eine Reise um den Zeichentisch" heißt die Doku von Joerg Burger (Montag, 22.30, ORF 2). Burger hat Momente aus Rudi Kleins Leben eingefangen. Über seine Biografie will Klein nicht reden. Nur so viel: Man beginnt zu zeichnen, weil man ein unsportliches Einzelkind war. Voraussetzung als Künstler: "Man muss einen Schuss haben und unzufrieden sein."

Auf der Fahrt im Alfa Romeo hinüber nach Floridsdorf erzählt er dann doch ein bisschen was von da, wo er herkommt. Aber nichts Nostalgisches. Eher Praktisches. Dort, gleich beim Baumarkt, liegt der Friedhof, wo die Eltern begraben sind. Das lässt sich gut verbinden.

Nur Banausen würden sagen, das Atelier/Geschäft des Künstlers Klein, im Zweitberuf Altwarenhändler, sei irgendwie ungemütlich. Es ist düster, aber hat sehr, sehr viel Seele. So wie sein Besitzer: "Ich will extrem geliebt werden".

barbara.mader@kurier.at

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