Beim Skifahren verliert man Zeit dazu bzw. gewinnt man Zeit weg.

von Guido Tartarotti

über Skifahren, den saugenden Schnee und das Zeit-Paradoxon.

Als beim Riesenslalom von Kranjska Gora Philipp Schörghofer Richtung Ziel fuhr, schrie der Kommentator Thomas König: „Da geht nichts gegen Hirscher, die ganze Zeit ist weg!“ Abgesehen davon, dass Schörghofer schneller war als Hirscher, fiel mir da der geschätzte KURIER-Leser Leo P. ein, der in einer Mail darauf hinwies, dass die Zeit in so einem Fall nie weg ist. Im Gegenteil, es ist zu viel davon da. Noch kniffliger wird die Sache, wenn wir uns ein Zitat des Co-Kommentators Thomas Sykora näher anschauen: „Jetzt müsste Pinturault noch Zeit dazugewinnen“, rief er. In Wahrheit ist es aber so, dass man verliert, wenn man Zeit dazugewinnt. Weniger ist mehr – beim Skifahren verliert man genau genommen Zeit dazu bzw. gewinnt Zeit weg. Kompliziert ist der Skisport!

Das sah man schon im 1. Durchgang: Als mögliche Schuldige an Hirschers schwacher Zeit wurden ausgemacht: Der saugende Schnee, das Salz, die oberste Schneeschicht, das Material, die Startnummer, die Startzeit, zu wenige Vorläufer. Sicher nicht schuld war: Marcel Hirscher.

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