Man kann André Rieu viel vorwerfen.

von Philipp Wilhelmer

über Gäste, die man nie haben will.

Man kann André Rieu viel vorwerfen: Dass er die Werke der Klassik oberflächlich interpretiert, fantasielos die Kulisse von Schönbrunn für banale Stadionkost zweckentfremdet und nicht umsonst mit dem „Musikantenstadl“ berühmt geworden ist. Eines lässt er sich aber nicht nehmen: die Fassung. Rieu bleibt der perfekte, höfliche Gastgeber, so seltsam können die Fragen nicht sein, die ihm gestellt werden. In der Küche seines Privatschlosses entlockte ihm im Samstagabendprogramm von ORF2 die Interviewerin aus Wien, dass er Pizza backen kann.

Im Salon meistert er die beiderseitige Peinlichkeit, ihr zu erklären, dass seine wertvollste Stradivari längst verkauft wurde, und lässt den Protest der Unvorbereiteten freundlich abperlen („Aber 2000 hast du sie noch gehabt!“). Es gibt Gäste, die man nie haben will: Sie drängen sich in das Ambiente und sind wild entschlossen, ihre Deplatziertheit mittels Oberflächlichkeit und Dauergrinsen zu bekämpfen. Ach ja: Vera is back!

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