Ein Krötenmonster trinkt mit Mulder Schnaps.

von Guido Tartarotti

über "Akte X", Fußball und andere Unfälle.

Nicht alles war früher besser. Die Neunzigerjahre zum Beispiel – wer es nicht glaubt, soll einmal „Barbie Girl“ hören. Auch DIE legendäre 90er-Serie – „ Akte X“ – ist, wenn man sich die Wiederholungen der alten Folgen anschaut, auf einmal gar nicht mehr so gut wie in der Erinnerung, sie hat etwas bemüht Vernebeltes, Psedumysteriöses. Dass „Akte X“ jetzt mit neuen Folgen fortgesetzt wird, ist ein gewagtes Unterfangen.

Die dritte neue Episode konnte sich nicht zwischen halbfreiwilliger Selbstpersiflage, Gesellschaftssatire und Mystery entscheiden und ähnelte mehr einem Unfall, als einer Serienfolge: Eine Art Kröten-Monster verwandelt sich in einen Menschen und findet das Menschsein mit seinen Zwängen und Verpflichtungen reichlich unerfreulich. Deshalb trinkt es zuerst mit Mulder Schnaps auf einem Friedhof und begibt sich dann in einen 10.000 Jahre dauernden Winterschlaf.

Manchmal war früher schon alles besser: Früher hatten österreichische Fußballteams, wenn sie im Mestalla-Stadion vernichtet wurden, wenigstens Toni Pfeffer, der zur Pause sagte: „Hoch g'winn ma's nimmer."

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