Breitbart? Dann lieber Mainstream

Steve Bannon zu besseren Zeiten.
Medien und die Politik stecken wirklich unter einer Decke. Erstaunlicherweise nicht bei den angeblichen "Systemmedien"

Die Milliardärsfamilie Mercer ließ Bannon über die Klinge springen.

von Philipp Wilhelmer

Über Breitbarts Nähe zu Trump

Medienkritik ist so eine Sache. Die rechte Auseinandersetzung mit politischer Berichterstattung dreht sich sehr oft um die Behauptung, „Mainstream“-Medien und Establishment (damit sind immer die anderen gemeint) steckten unter einer Decke.

Einer der Meister dieser Propaganda legt jetzt unfreiwillig davon Zeugnis ab, wie eng Medien und Politik tatsächlich verstrickt sind: Steve Bannon, der als Chef des ultrarechten Breitbart News den Aufstieg Donald Trumps zum US-Präsidenten wesentlich begleitet hat, ist dort gefeuert worden. Er war in Ungnade gefallen. Bannon hatte nämlich in einem Enthüllungsbuch sehr offen über seine Zeit im Weißen Haus mit Trump geplaudert.

Hier zeigte sich sehr transparent, wo Abhängigkeiten zwischen Politik und Medien liegen: Die Milliardärsfamilie Mercer, die Trump in dem Skandal den Rücken stärkt, hält Anteile an Breitbart. Und ließ Bannon über die Klinge springen. Enger kann man ein Medienimperium nicht an die Politik binden. Dann doch lieber Mainstream, oder?

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