hund & HERRL: Spaziergang mit Barolo

hund & HERRL: Spaziergang mit Barolo
Barolo, heute gehen wir, wohin du willst.

Unlängst gingen mein Hund Barolo und ich spazieren. Normalerweise gehen wir, sobald wir das Haus verlassen, nach links. Dann marschieren wir Richtung Stadtpark, wo jetzt wieder die Akkordeonspieler blühen, aber manchmal gehen wir auch nach rechts, kleine Runde über die Grünflächen zum Markt. Interessant, dass mein Hund, wann immer ich vorhabe, zum Stadtpark zu gehen, nach rechts zerrt - und umgekehrt. Heute aber dachte ich mir spontan, okay, Barolo, heute gehen wir, wohin du willst. Im Verborgenen rechnete ich mit augenblicklicher Orientierungslosigkeit meines Oppositionsköters. Aber der Hund wusste ganz genau, wohin er wollte. Zuerst wollte er zum Messermann. Der hat auch einen Hund, vor allem aber hat er Futter für diesen Hund in seinem fabelhaften Scharfe-Klingen-Geschäft gebunkert, und er ist freigiebig. Dann wollte der Barolo zur Thalia-Buchhandlung. Dort gibt es hinter der Budel Hundekekse, und wenn die richtige Kassabewachung dasitzt, gibt es davon Extraportionen. Dann wollte er ins Steirereck, weil dort gibt es einen Sommelier, der gibt mir eh nur einen Tisch, wenn mein Hund mich mitnimmt. Dort ließ sich der Hund, nachdem er geluncht hatte, auf die Seite fallen und schlief ein. Mir war nicht langweilig. Ich hatte beim Messermann ein hübsches Manikürset erstanden und bei Thalia den neuen Roman von Jakob Arjouni. Im Steirereck kümmerten sie sich auch schon aufopferungsvoll um mich, und wenn ich keine kurzen Hosen angehabt hätte, wäre es ein würdiger Nachmittag geworden. Morgen schauen wir, was passiert, wenn der Barolo nach rechts will.

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