hund & HERRL: Friseurbesuch

hund & HERRL: Friseurbesuch
Barolo will einen neuen Haarschnitt.

Ich lag mit meinem Hund Barolo auf dem Teppich und erzählte ihm vom schönsten Friseurbesuch meines Lebens, irgendwo im Hinterland Sardiniens, vor ein paar Jahren. Das Friseurgeschäft war winzig, es lag am Hauptplatz und gleich nebenan war das Café, man konnte also zum Friseur gehen, einen Espresso bestellen, und dann kam die lustige Kellnerin und brachte den Kaffee und schäkerte mit dem Chef, der in Wien bestimmt schon dreißig Jahre in Pension gewesen wäre, und dann widmete sich der Chef wieder meinem Kopf und kürzte das Haar auf erträgliche Länge, sagen wir sechs bis neun Millimeter. Das tat er schweigend. Ich genoss jede Minute. Nichts macht mir weniger Spaß als beim Haare schneiden sprechen zu müssen. Ein leichter Grundgeruch nach Kölnisch Wasser, der Duft des starken Kaffees, die Kühle des winzigen Raums, und draußen in der Bar spielten sie Balladen von Michael Jackson in einer Lautstärke, für die normalerweise die Polizei kommt. Es war himmlisch. Als ich nach einer halben Stunde fertig war, ließ ich mich rasieren, und als ich rasiert war, schaute ich oben nach, ob nicht vielleicht schon etwas nachgewachsen war, nur damit ich nicht aufstehen und gehen musste. Ein perfekter Tag. "Interessant", sagte mein Hund und schwieg. Ich wusste, dass er etwas auf dem Herzen hatte, und ich wartete geduldig, bis er es ausspuckte: "Ich will auch einen neuen Haarschnitt." "Bist du sicher?" Er nickte. Also holte ich die Schere, legte "The best of Michael Jackson" auf und schnitt dem Barolo die Haare. Zu besichtigen auf der Website.

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