Ich vermute, dass bei Herrn Helmut Werner, der nun wirklich etwas von Marketing versteht, ein Geistesblitz eingeschlagen war.

von Karl Hohenlohe

über das Große und das weniger Große, beides mit dem Vornamen Helmut.

Es ist noch nicht einmal eine Woche her, aber die Bilder von Helmut Berger, der einen Zahnarzt besucht und die um die Welt gingen, haben sich im Kopf für immer festgesetzt.

Herr Berger, schon in schöner Stimmung, steigt aus einer sieben Meter langen Stretch-Limousine, verharrt kurz und überlegt, in welchem Land, in welcher Stadt er sich gerade befindet.

Diese kleine Pause nutzt sein Teilzeitmanager Helmut Werner, um plötzlich aus dem Nichts einen Lollipop aus der Tasche zu zaubern, diesen vom Schutzpapier zu befreien und Herrn Berger zu überreichen.

Herr Berger schien keineswegs überrascht, es ist nicht auszuschließen, dass dieser kecke Regieeinfall von langer Hand vorbereitet und, um vor dem wiederholten Vergessen bewahrt zu werden, im Auto immer wieder kurz besprochen wurde.

Vielleicht konnte sich Herr Berger im Moment der Übergabe an nichts erinnern, aber es war dem Schauspieler nicht anzumerken – gelernt ist gelernt.

Ich vermute, dass bei Herrn Helmut Werner, der nun wirklich etwas von Marketing versteht, ein Geistesblitz eingeschlagen war. Erst den Gedanken, Herrn Berger mit einer Schlumpfmütze auszustatten freilegte, was dann aber wieder von der Idee, einen Zuckerlutscher zu offerieren, verworfen wurde.

Einzig der Zahnarzt war nicht zu hundert Prozent gebrieft. Er stellte dem Berger’schen Kauwerkzeug ein hervorragendes Zeugnis aus, übersah dabei aber die Füllung eines Sommerlochs, das sich bis in den Februar gehalten hat.

Kommentare