Wer einmal Roy Black gespielt hat, weiß von den Abgründen des Schlagers

von Karl Hohenlohe

über Christoph Walz und den Song Contest

Es ist nicht nur ein Riesenthema, wer innerhalb der Anstalt für den Erfolg von Frau Wurst verantwortlich zeichnete, sie oder er, sondern wer das Spektakel im kommenden Jahr moderieren soll.

Viele wünschen sich Stermann, Grissemann, Haider, Weichselbraun, manche Rapp und niemand Wagner-Trenkwitz, Hohenlohe.

Die Verantwortlichen werden sich zwischen einem Hauch von Anarchie und Retro, wie er im Osten großen Zuspruch findet, entscheiden müssen.

Ich selbst würde Christoph Waltz favorisieren.

Keineswegs, weil er ein erklärter Fan des Eurovisions-Song-Contests ist und "Waterloo" nicht wegen Napoleon, sondern dank " ABBA" kennt, sondern weil er einst Roy Black verkörperte. Roy Black, der in der Talsohle seiner Karriere durch kleine Diskotheken tingelte und Dieter- Bohlen-Songs singen musste.

Wer also einmal Roy Black gespielt hat, weiß von den Abgründen des Schlagers, vom fahlen Licht, in dem sich die Altgedienten suhlten und dem Comeback der neuen Generation.

Heute ist der Schlager wieder wohnzimmerfähig, nicht auszuschließen, dass er es in den kommenden Jahren noch in die Salons schafft.

Herr Waltz könnte dieses breite Spektrum, Herz, Schmerz, Sonne, Wonne, Rose, Kaktus, Ikarus, Phönix, also das ganze Universum des Chanson und Schlagers in seine Moderationen packen und der staunenden Welt das Zerrissene der österreichischen Seele wieder einmal in Erinnerung rufen.

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