Reifendruckwerk

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Im Auto – und ich schwöre, es ist wahr – saß David Hasselhof leibhaftig.

von Karl Hohenlohe

über viel Lärm um nichts

Nichts ahnend ging ich durch die Bundeshauptstadt, als es ganz plötzlich geschah.

Ein Auto – und ich bin nicht sicher, dass man so ein Fahrzeug überhaupt als Auto bezeichnen kann – fuhr vorbei und es war ein Lärm, als ob ein Lastwagen einen anderen Lastwagen aus dem Dreck zu ziehen hätte.

Im Auto – und ich schwöre, es ist wahr – saß David Hasselhof leibhaftig.

Jener David Hasselhof, der sich übrigens mit zwei „f“ am Schluss schreibt, der in meiner Jugend mit seinem Fahrzeug sprach, der den Schmachtfetzen aller Schmachtfetzen „Looking for Freedom“ intonierte und irgendwann in einem Film auftrat, wo er illuminiert am Boden lag und vergeblich versuchte, einen Schinken-Käse-Toast zu verzehren.

Mehr kann man für ein Star-Dasein nicht tun.

David Hasselhoff fuhr also in diesem bunten Auto mit dem dröhnenden Auspuff und ich dachte an den Klimawandel und dass er es nun auch schon geschafft hätte, eine Fata Morgana in Wien zu produzieren.

Später erfuhr ich, dass Herr Hasselhoff eine Gruppe halb ambitionierter Luxusautorennfahrer unterstützt, die möglichst rasch von Kopenhagen nach Monaco rasen. Bravo.

Was bleibt von diesem einzigartigen Erlebnis?

Im linken Ohr, das Gedröhn des ohrenbetäubenden Motors, im rechten Ohr, der Ohrwurm „Looking for Freedom“. Anders gesagt: viel Lärm um nichts.

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