Manche Volksvertreterinnen, manche Volksvertreter haben große Übung im Lachen.

von Karl Hohenlohe

über den Villacher Fasching in Wien

Nun gastierte der Villacher Fasching in Wien. Viele lachten und viele lachten verkrampft.

Es hat sich in den Jahren eingebürgert, dass die Politiker beim „ Villacher Fasching“ lachen, ungeachtet, ob die Pointe ihre Bezeichnung verdient.

Dies ist sehr unterhaltend zu beobachten und ich vermute, dass die immensen Einschaltzahlen auch diesem Umstand zuzurechnen sind.

Das Fernsehen tut das Seinige dazu, kaum wird ein Politiker oder eine Person des öffentlichen Interesses durch den Magerkakao gezogen, schon haben sie die Kameramänner entdeckt. Das Lachen über etwas, das sie nicht zum Lachen finden, wird umgehend und ungefiltert an die Bevölkerung weitergereicht.

Manche Volksvertreterinnen, manche Volksvertreter haben große Übung im Lachen, es bricht ohne Vorwarnung los, kein Grinsen, Glucksen, Feixen, plötzlich ist es da und drei Sekunden später ist es schon wieder weg.

Vielleicht sollte man in den Parteischmieden kundtun, dass sich das Lachen erst ankündigt, dann erscheint und nachher wieder verebbt. Tut es das nicht, wird es von den Zuschauern als artifizielles Lachen enttarnt und die überführte Person muss um Stimmen zittern.

Von allen Politikern, die jemals in Villach lachten, ist mir Herr Bundeskanzler a. D. Franz Vranitzky am positivsten in Erinnerung geblieben.

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