Brust und Keule
Dina Larot hat einen Mann gemalt.
Ich möchte jetzt nicht gleich das Wort Sehnsucht strapazieren, aber es geht doch stark in diese Richtung.
Millionen haben es nicht erwartet, Hunderttausende sind erstaunt, Dutzende sind von den Socken, aber jetzt endlich ist die Chinesische Mauer der Mädchenmalerei gefallen:
Dina Larot hat einen Mann gemalt.
Ich kann nicht sagen, wie es dazu gekommen ist, ob alle Mädchen schon einmal gemalt waren und man die Doublette im Auge, das Unfassbare in Angriff nahm.
Dazu kommt die Frage, ob Frau Larot dem alten Muster treu blieb und den Herrn feigenblattfrei für die Nachwelt festhielt.
Übrigens, der Gezeichnete ist mir wohlbekannt.
Es handelt sich um den, von mir sehr geschätzten TV-Regisseur Volker Grohskopf, der schon in den kommenden Tagen von der „Franz-Antel-Gesellschaft“ den „Großen Franz-Antel-Orden“ (Präsident Prof. Peter Horak) bekommen wird.
Ob die Auszeichnung dafür verliehen wurde, dass er als erster Mann der Mädchenmalerin Larot Modell stand, also eine Art Tapferkeitsmedaille für Tabubruch, ist mir nicht bekannt.
Es muss für Frau Larot ein Sprung ins kalte Wasser gewesen sein, ganz so, als hätte van Gogh die oberen Zehntausend porträtiert oder Lucian Freud makellose Körper.
Eine ungeheure Spannung liegt also in der Luft und erst nach der Enthüllung wird man wissen, ob und woher beim Schaffungsprozess des Volker-Grohskopf-Porträts der Wind wehte.
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