Glanz des Gloria

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Würde ich nun Pichowetz beschießen, es käme wildern gleich.

von Karl Hohenlohe

über das Gloria-Theater

"Herr Hohenlohe", meint Siegfried P. aus Deutsch W., "warum schreiben Sie nix vom Gloria-Theater? Das viele Geld, das ist doch eine Riesensauerei."

Mein Gott, was bin ich Ihnen dankbar, dass ich nicht urteilen muss. Überall las man vom Gloria-Theater, dass mit mehr als 500.000 Euro pro Jahr gestützt wird. Die Kollegen von der Innenpolitik und den Kulturressorts haben ihre Meinung bereits kundgetan, nun bin ich gefordert.

Im Gesellschaftlichen firm und meinungsbildend, gelte ich in kulturellen und politischen Fragen als Superleichtgewicht. Man glaubt, die Gesellschaftsredakteure könnten Spindelegger von Mitterlehner nicht unterscheiden und hielten Kreisky für ein rundes Wintersportgerät. Man mutet uns nicht zu, geistig einer Aufführung des Bahr'schen Konzerts zu folgen, manche glauben sogar, wir könnten keine Partitur lesen. Dem ist nicht so.

Spindelegger war vor Mitterlehner – und Kreisky war ein Mallorquiner. Wir kennen uns also in allen Bereichen aus und auch im Falle des von "Seitenblicke" oft besuchten "Gloria-Theaters" haben wir uns eine Meinung gebildet.

Aber, Herr Siegfried P. aus Deutsch W. (ich vermute, dass es sich um Deutsch Wagram handelt, Anm. d. Autors), ich möchte sie nicht kundtun. Noch wird man an dieser Stelle für die Nennung prominenter Namen, ihrer Streiche, ihrer Fahrzeuge und Auflistung von Menüfolgen bezahlt.

Würde ich nun Pichowetz beschießen, es käme wildern gleich. Pichowetz ins Visier zu nehmen, das überlasse ich versierteren Kollegen.

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