Ges.m.b.H.: Viel Federlesen

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Karl Lohenlohe über die Helden seiner und unser aller Kindheit und das Wiedersehen in den ewigen Jagdgründen von Kärnten.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

W innetou, der schöne Indianerhäuptling, reitet also wieder durch das Kärntner Weitensfeld. Das ist beruhigend, das hat Bestand wie die Queen oder Herr Castro. Herr Winnetou, wie ihn Herr Karl May erschaffen hat, existiert in Wahrheit gar nicht, Winnetou ist kein Fantasiegespinst, er lebt in der Figur des bemühten Schauspielers Pierre Brice in unseren Köpfen weiter. Winnetou ist also, wie es uns Herr May immer weismachen will, nie gestorben, er wird in unserem Innersten erst in die ewigen Jagdgründe abgleiten, wenn Herr Pierre Brice einmal nicht mehr ist. Aus diesem Grund haben es alle Winnetou-Darsteller weltweit wahnsinnig schwer, immer werden sie mit Pierre Brice verglichen und müssen ihr Talent in Zaum halten. Herr Thomas H. Koziol, der verdiente Winnetou aus Weitensfeld, macht seine Sache ganz ausgezeichnet, aber die Erwachsenen müssen immer an Pierre Brice denken. Die Kinder auch, weil es ihnen die Erwachsenen immer sagen. Dazu kommt, dass man Frau Anja Kruse für die Rolle der Ribanna gewinnen konnte, eine Verflossene von Herrn Winnetou. Frau Kruse kenne ich noch als Claudia aus der Schwarzwaldklinik , dann als Angelika im Forsthaus Falkenau , später war sie plötzlich Victoria, in Da, wo die Liebe wohnt und nun steht sie mir als Ribanna gegenüber. Dazu kommt noch, dass Frau Kruse vor 16 Jahren in Weitensfeld Nscho-Tschi verkörperte, die schlaue Halbschwester von Herrn Winnetou. Der einfache Zuschauer wird in Weitensfeld auf eine schwere Probe gestellt. "Aber es zahlt sich aus" , wie Sam Hawkins niemals gesagt hat. Einladungen, Beschwerden, Hinweise: karl.hohenlohe@kurier.at

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