Ges.m.b.H.: Sex and the City

Ges.m.b.H.: Sex and the City
Karl Hohenlohe über die Dezenz des Baumeisters.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Vor einigen Tagen vibrierte die Lugner-City. Seit der Nachricht, dass "Orion, der größte Anbieter in der Erotikbranche" seine Zelte in dem Einkaufszentrum aufschlagen würde, war alles anders. Umgehend hatte der Hausherr alle Marketingexperten um sich geschart, "Brenschtorming" gerufen und endlich, 16 Stunden später, war der packende Titel für die Presseaussendung geboren:"Lugner City wird sexy" würde darüber stehen und der Hausherr war wahnsinnig zufrieden. Immer wieder blätterte er durch den vierfärbigen Katalog, immer wieder wischte er sich ein Speichelfädchen aus dem Mundwinkel und beschloss, abseits aller Marketingstrategen selbst etwas für die Presseaussendung zu komponieren:"Mit dem Spielzeug von Orion gibt es neue Dimensionen, neue Überraschungen, neue Gefühle und das braucht man in einer Partnerschaft, damit sie nicht abstumpft." Er lächelte, belohnte sich mit einem Karamellbonbon und beschloss, einfach so, auch noch Folgendes anzufügen: "Sex zum Kinderkriegen ist eins, aber Sex als Spaßfaktor in der Beziehung ist nicht wegzudenken." Gebannt starrte er auf das Telefon, schon zwei Minuten 34 Sekunden und acht Hundertstel hatte kein Sender, kein Schreiberling angerufen, er empfand es als peinigendes Vakuum, griff zur Feder und verschaffte sich mit einem Geniestreich der Pressetextierung Luft: "Mit Artikeln von Orion macht der Sex noch mehr Spaß meint Lugner nach einem ausgiebigen ORION-Sextraining mit Katzi." Nun suchte er nach einem fulminanten Finale, nach vier Stunden überkam ihn ein Geistesblitz und er endete mit dem pikanten Hinweis: "Mit freundlichen Grüßen, Ing. Richard Lugner" Einladungen, Beschwerden, Hinweise: karl.hohenlohe@kurier.at

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