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Karl Hohenlohe über Schadenfreude gegen eine Spende.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Kürzlich sangen bekannte und auch berühmte Manager für "Licht ins Dunkel ". Wie schön für den guten Zweck, welche Tortur für die Ohren.

Es klang durchwegs ein wenig sehr daneben, Töne waren als solche nicht zu eruieren, das Liedgut war immer wieder nur an der Textierung zu erkennen.

Kleines Kino und doch sehr unterhaltend.

Das singende Management war unaufhörlich um Schadenfreude bemüht, wurde ein Ton irrtümlicherweise einmal richtig getroffen, zeigte sich das Publikum bestürzt, manche Zuhörer waren sichtlich betroffen.

Niemand will Richter, Banker, Manager und Politiker richtig singen hören, man spendet, weil man sich an ihrem Unvermögen ergötzen will – das ist der Deal. Man muss es den Sängern also hoch anrechnen, dass sie sich zur Verfügung stellten, um außerhalb ihrer angestammten Reviere zu dilettieren.

Das ist kein ungefährliches Terrain, insbesondere, wenn sich der Verdacht erhärtet, der eine oder andere Manager ist von seinen stimmlichen Qualitäten doch ein wenig überzeugt. Das kann grauenhaft ins Auge gehen.

Frau Albach-Retty selig, die Großmutter von Romy Schneider selig, sah ja einmal in einer Gastwirtschaft eine schwarz gekleidete Frau, die plötzlich ihr Gebiss herausnahm und es rasch in einem Wasserglas reinigte. Sie glaubte sich unbeobachtet und säuberte mit größter Nonchalance.

Frau Rosa Albach-Retty, eine ungemein höfliche Person, war damals recht erstaunt und als sie erfuhr, wer da gerade tätig geworden war, schwand ein wenig der Respekt und sie sah sie, die Kaiserin Elisabeth, in neuem Lichte.

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