Ges.m.b.H.: Raumfahrt

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Über das unaufgeräumte Auftreten Paulus Mankers gegenüber Damengarderoben.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Bei "Seitenblicke" sah man den Erzbösewicht Paulus Manker, wie er in Prag die nächste Spielstätte für den Dauerbrenner "Alma" präsentierte. Man logiert in einem Palais. Im Zuge der Begehung streifte man auch die Garderoben der Damen, Manker ließ den Blick gleiten und sagte: "Die erkennt man daran, dass da ein Sauhaufen herrscht". In diesem Augenblick sah man im Hintergrund eine Dame, welche die Hände zu einer Muschel formte und zum Mund hob, "Ertappt" , würden die Pantomimen sagen. Verehrte Leserschaft, dieser Vorgang roch stark nach Klischee. Hier der resolute männliche Direktor, da die unaufgeräumte weibliche Garderobe, deren Zustand mit versöhnlicher Schelte begegnet wird. Bisher punktete Herr Manker durch Aufbegehren, Spott und Revolution, hier bediente er ein Klischee, das schon Jahrzehnte nicht mehr stimmt. Kraft meines Amtes konnte ich in den vergangenen Jahren Hunderte Theater-Garderoben begutachten, manche rochen nach Alkohol, viele nach Rauch, die Garderoben der Sportlerinnen und Sportler nach "Spanisch Leder" oder "Acht mal vier". Einmal gelang es mir sogar, im Sog eines TV-Teams in das Zimmer zweier männlicher Olympiasieger vorzudringen, die gerade nicht da waren. Es war ganz so, als ob die "Rolling Stones" gerade abgereist wären, anders gesagt, es war wie nach einem Hausdurchsuchungsbefehl, den der Mossad zu verantworten hatte. Wäre Manker, dieses große Kind, damals Zeuge gewesen, niemals hätte er nun in Prag den Zustand der Damengarderobe kritisiert, auch wenn dies seinem eigenen Klischee entspricht.

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