Ges.m.b.H.: Land in Sicht

Ges.m.b.H.: DÖF
Karl Hohenlohe über die neue Miss Österreich.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Man sagt, die Gesellschaftsberichterstattung wäre der Verblödung zuträglich. Die Masse der Missen, die Buffetbeschreibungen und Erwähnungen von nicht zu Unrecht unbekannten Menschen kann den Verstand nicht schärfen, der Leser wird einem intellektuellen Vakuum zugeführt. Mitnichten.

Gewiefte Leser filtern aus jeder Gesellschaftskolumne mehr hochwertige Informationen, als ein Kretin aus dreihundert "Zeit im Bild".

Den Vorwurf, ich würde die Societyberichterstattung nur deswegen verteidigen, weil ich keine Feuilletons oder Romane zusammenbrächte, stimmt nicht ganz. Für Feuilletons braucht man etwas,  für Romane etwas mehr Zeit, und die habe ich nicht. Darüber hinaus dient die Lektüre von Gesellschaftskolumnen allen Wissbegierigen als Hort der Information.Nehmen wir nur die neue Miss Österreich, die hierzulande gerne als "frischgebacken" offeriert wird. Ein wunderschönes Geschöpf, mit gazellengleichen Beinen und mit Bludenzer Zungenschlag.

Geboren wurde Amina Dagi in der Republik Dagestan. Dagestan?

Kaum einer von uns hat jemals von Dagestan gehört, dieser Perle des Nordkaukasus, das Bodenschätze beherbergt, in erster Linie aber die Kreuzworträtselmanufakteure reich gemacht hat.

Ohne Prinz Foffy Hohenzollern-Sigmaringen, der ebenso wie der Venenspezialist Dr. Ernst Wandl in der Jury saß, hätten 97,8 Prozent der wahlfähigen Österreicherinnen und Österreicher niemals von der Existenz Dagestans erfahren.

Sicher, wir hätten auch ohne Dagestan weitergelebt, aber das Wissen um seine Existenz bricht uns auch keinen Zacken aus der Krone.

 

Einladungen, Beschwerden, Hinweise:office(at)hohenlohe.at

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