Ges.m.b.H.: Fragwürdig

Ges.m.b.H.: DÖF
Karl Hohenlohe über Fragen über Fragen.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Jüngst hat sich etwas Ärger breit gemacht, Tausende TV-Zuseherinnen mokieren sich über die Fragen der Reporter. Als abschreckendes Beispiel wird die Recherche nach dem Tascheninhalt prominenter Opernballbesucherinnen angeführt, weiters die Frage an Frau Marianne Mendt, ob sie sich, ähnlich wie Frau Wurst, auch schon einmal einen Bart habe wachsen lassen oder ob sie schon einmal zwischen zwei Männern gestanden hätte. Kommentatoren, Moderatoren, Interviewer, Gesellschaftsredakteure, also die ganze Journaille, der auch ich angehöre, sind meine Freunde, Verbündeten, Kommilitonen. Selbstverständlich freut man sich über die Fehler der Kollegen, genauso, wie die glücklichen Leser, wenn sie einen schönen Rechtschreibfehler enttarnen können. Gerne geschehen. Und doch gehört mein Herz denjenigen, die an der Front stehen und fallweise sogar ungehaltenen Prominente eine witzige Wortspende entlocken sollen. Die Chance, dass man genau denselben Star gestern, vorgestern und vorvorgestern vor dem Mikrofon gehabt hat, ist ungeheuer groß und so muss man mitunter zu abstrusen Erkundigungen greifen. Wobei ich zwischen der Opernball-Handtaschenrecherche, wie dem Interesse nach den zwei Männern auf der einen Seite und der Frage, ob sich Frau Marianne Mendt auch schon einmal einen Bart habe wachsen lassen, doch eine Trennlinie ziehen würde. Hier schrammen wir ganz knapp an der Geschmacksgrenze vorbei, da nicht mehr. Frau Mendt beantwortete die Frage übrigens mit einem freundlichen Lächeln. Besser kann man es nicht sagen.

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