Ges.m.b.H.: Fallstudie
Im Zuge der Nestroy-Gala sah man den berühmten Kulturmanager Springer, wie er, von den Gefühlen übermannt, hinsank und sich vor den ebenfalls berühmten Theatererzbösewicht Manker kniete. Nichts mögen die Menschen lieber, als wenn sich andere vor ihnen verbeugen, vielleicht auch noch den Kopf ein wenig neigen. Dieses Hochgefühl wird nur durch einen Kniefall gesteigert. Wir kennen diese glücklichen Gesichter auf den alten Stichen, König Artus beispielsweise, wenn ihm die Tafelrunde den nötigen Respekt zollt. Oder auch die gute Queen Elizabeth, als sie das Schwert über dem Haupt Peter Ustinovs schwenkte, und ihm solchermaßen ein neues Leben als Sir Peter sicherte. Weil wir gerade bei den Monarchen sind: Auch Österreichs Kronjuwel, Herr Palfrader, neigt zum Kniefall. Ich selbst wurde schon belohnt und ich entsinne mich, schon mehrfach dabei gewesen zu sein, wie Herr Palfrader plötzlich vor Zeitgenossen auf die Knie ging. Das letzte Mal sah ich ihn vor dem Banker Treichl auf dem Boden. Nun möchte ich nicht verhehlen, dass der vor einem kniende Herr Palfrader das Herz erfreut, umgehend ist man Mittelpunkt jeder Veranstaltung und die Leute schauen, als gäbe es kein Morgen. Und doch muss ich die Österreicherinnen und Österreicher warnen, sollte sich Herr Palfrader gebogenen Knies nähern, geht ab, sucht das Weite. Denn die Leute schauen nicht nur, sie fragen sich auch immer, ob nun der Kniende oder der Bekniete verrückt geworden ist. Es ist seltsam, aber die Mehrheit entscheidet sich für die Beknieten. Einladungen, Beschwerden, Hinweise: office(at)hohenlohe.at
Kommentare