Ges.m.b.H.: Adabeisein

Ges.m.b.H.: Adabeisein
Karl Hohenlohe über die Arbeitsumstände der Gesellschaftsjournalisten.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Der Gesellschaftsredakteursantisympathisant Otto-Karl K. schreibt: "Ihr Adabeis, ein Termin pro Tag und Gratisbuffet, was arbeitets Ihr eigentlich?" Ich erlaube mir, anhand eines Tatsachenberichtes von der Ordensverleihung an Erwin Melchart (Krone) und Georg Markus (KURIER) auf die Arbeitsumstände der Gesellschaftsjournalisten aufmerksam zu machen. Schon etwas zu spät nähere ich mich dem Rathaus und parke den Wagen. "Zum Wappensaal gehen sie links, links, rechts", sagt ein Kundiger. Ich haste 411 Stufen hinauf und befinde mich im Wappensaal. Ich bin allein. Ich rase 411 Stufen hinunter, frage noch einmal, rase wieder hinauf, der Wappensaal ist noch immer leer. Dies liegt daran, dass ich mich nicht im Wappensaal, sondern im Stadtsenatsitzungssaal befinde. Im Wappensaal angekommen, will ich mich auf einen Sessel setzen, auf dem der Fahrradhelm von Frau Bronner Platz genommen hat, die für eine Freundin reserviert hat. Ich springe einen Sessel weiter. Der Herr Kulturstadtrat erinnert sich, dass ihn 2005 - im Kreißsaal, auf die Geburt seines Kindes wartend - die Washington Post erreicht und erzählt hatte, dass Michael Jackson gerade vor einem US-Gerichtsgebäude getanzt und dabei einen Wiener Orden getragen hat. Mailath-Pokorny wollte erklären, er hätte jetzt keine Zeit, es fiel ihm aber nicht ein, was Kreißsaal auf Englisch heißt. Ich erzähle Charly Blecha, dass er Inhalt meiner ersten Zeitungsgeschichte war. Frau Löwinger erinnert sich, dass sie mit 17 einen Orden erhielt und neben Hans Moser saß. Ich haste zum Kulturstadtrat und frage was Kreißsaal auf Englisch heißt, er muss passen. 411 Stufen runter, zum Auto, ein Strafmandat und die Übersetzung von Kreißsaal heißt Delivery Room .

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