Der Preis ist heiß

Ges.m.b.H.: DÖF
Ges.m.b.H: Karl Hohenlohe über in diesem Land gern vergebene Orden und Preise.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Viel zu spät wurde der beliebte Schauspieler Erwin Steinhauer nun mit dem "Brillen-Award 2011" ausgezeichnet.

Ich kann nicht sagen, ob damit ein Lebenstraum von Herrn Steinhauer in Erfüllung ging, aber ich war sehr erfreut.

Es gibt nichts Schöneres, als die Menschen mit Preisen zu überhäufen, ihnen schwere Orden an die Brust zu heften und ihnen Loblieder zu singen.

Es motiviert sie ungleich mehr als der Entzug von Butterbrot und der Einsatz einer Peitsche.

Magister Wagner-Trenkwitz beispielsweise, dieser Volksoperntausendsassa, hat vor einiger Zeit von der Parfümerie-Innung mit relativer Mehrheit den "Flair de Parfum" zugesprochen bekommen.

War er vorher noch ein apathischer Duckmäuser, wandelte er sich nach der Auszeichnung vollkommen, entpuppte sich als gern gesehener Gast zwischen "Marchfelderhof" und "Maxim’s" und gilt gegenwärtig als einer der versiertesten Duftwasser-Botschafter der Parfümerie-Innung überhaupt.

Bei manchen Preisen habe ich ja so einen Verdacht, den ich erstmals preisgeben will.

Gerade fragte man den Staatsoperndirektor Dominique Meyer in der Television, warum er vergangenes Jahr von "Underberg" und "Gault Millau" wohl in den Olymp der "Feinschmecker des Jahres" gehoben wurde.

Herr Meyer, dessen Qualitäten als Gourmet vollkommen unbestritten sind, zögerte ganz kurz und sagte dann:

"Ich habe keine Ahnung."

Möglicherweise liege ich daneben, aber ich hege den leisen Verdacht, dass bei einigen Preisverleihungen doch auch ein wenig der PR-Gedanke mitschwingt.

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