Brutus lebt

Ges.m.b.H.: DÖF
Ges.m.b.H: Karl Hohenlohe über das Warten auf die Ehrerbietung.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Ganz vereinzelt wird man den Operetten-Fachmann Wagner-Trenkwitz kennen, den Menschen dahinter jedoch nicht.

Magister Wagner-Trenkwitz ist auf seiner "Tingeltangeltour 2013" in Bad Ischl gesehen worden, am Mittwochabend war er in der beliebten ORF-Sendung "Sommerzeit" zu Gast. Schon im Vorfeld hatten wir telefonischen Kontakt, besprachen – im Falle eines Engagements –, wie wir die Moderation des Opernballs anlegen würden, und ob der stete Abstieg auf unserer Karriereleiter durch Hingabe auf der Besetzungscouch wohl noch aufzuhalten wäre.

Dann entstand eine kleine Pause, die Magister Wagner-Trenkwitz mittels eines verblüffenden Vorschlags unterbrach. Jawohl, versprach er, in "Sommerzeit", würde er sich endlich für all das Gute, das ihm Dank meiner widerfahren war, revanchieren.

All die Tausenden Tipps, die vielen finanziellen Zuwendungen, wenn es am Monatsersten wieder einmal nicht reichte, und Millionen Fehs, um seine Tränen nach den wiederholten arg verhunzten Auftritten zu trocknen, sollten endlich belohnt werden.

Magister Wagner-Trenkwitz schwor, er würde mich in der Live-Sendung live grüßen, "Ich grüße meinen Mentor Karl Hohenlohe", irgendetwas Freundliches in dieser Richtung, nichts Herausragendes, aber ein erster Schritt in Richtung Ehrerbietung wäre getan.

Spannungsgeladen verharrte ich vor dem Fernsehen, sah Brutus im Studio sitzen, wartete, harrte aus, beschwor die Minuten und – was soll ich sagen – musste an diesem Abend ungegrüßt schlafen gehen.

Einladungen, Beschwerden, Hinweise:office(at) hohenlohe.at

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