Mysterien & Grenzgänge

Christina Pertl

Christina Pertl

Skifans sind Frühaufsteher, so wurde mir gesagt

von Christina Pertl

über die Fahrt zum Semmering

Skifans sind Frühaufsteher, so wurde mir gesagt. Besonders jene, die aus Wien in Richtung Semmering unterwegs sind. Zu Tausenden würden die Bettflüchtigen, die schon im dezemberlichen Morgengrauen nichts mehr in der Hauptstadt hält, die Schnellstraße gen Steiermark stürmen, so die eindringliche Warnung der Insider. Also: Bloß nicht zu spät losfahren!

Und dann das: Wäre da nicht ein einziges, dunkelblaues Auto im Rückspiegel, man könnte sich fast einsam fühlen hier oben im Grenzgebiet zwischen Niederösterreich und der Steiermark. Auch die Tempo-60-Beschränkung – zur Verkehrsberuhigung, versteht sich – wirkt fast ein wenig verloren. Keine Spur vom prognostizierten Verkehrschaos. Nur der oberste Parkplatz vor der Auffahrt auf die Passhöhe füllt sich langsam. Und das eine Stunde vor Rennstart. Waren etwa alle Fans schon oben? Oder hatten sie den Wink des netten Polizisten („Do’ links g’rodaus“) vielleicht missverstanden?

Ein Mysterium. Denn vor dem Start drängten sich doch einige Tausende in den Zielraum am Hirschenkogel. Ein Bruchteil von denen, die beim Nachtslalom am Samstag erwartet werden. Vor allem aus Wien. Dann aber bloß nicht zu spät losfahren!

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