Nicht alles ist erklärbar

Zoran  Barisic

Zoran Barisic

Nach einem Spiel, das eigentlich nicht ohne Gegentor enden kann, hat Österreich gegen Island alle Chancen.

von Zoran Barisic

über Portugal-Match

Mein Daumendrücken hat – so wie das von vielen anderen Österreichern – gegen Portugal geholfen. Dieses 0:0 war sehr glücklich, aber auch sehr wertvoll.

Positiv hervorheben möchte ich neben Tormann Robert Almer das defensive Zentrum. Vor allem nach der Pause waren die Innenverteidiger, sowie Baumgartlinger und Ilsanker sehr stark.

Die erste Halbzeit begann gut mit der starken Flanke von Sabitzer auf Harnik. Diese Kopfball-Chance hätte verwertet werden müssen. Danach gab es bis zum Pausenpfiff nur noch einen positiven Aspekt für unser Team: dass es noch 0:0 stand.

Wir haben viel zu wenig für unser Offensivspiel gemacht. Ein Grund dafür war das schlechte Aufbauspiel. Fast immer musste der Ball mit dem Rücken zum Tor verarbeitet werden. Deswegen folgte so oft der Rückpass auf Almer. Da Prödl nicht ausreichend auf die Seite auswich, musste der Tormann viel zu oft abschlagen. Und das gelang dem sonst Unüberwindbaren selten sauber.

Neben dem unbeweglichen Aufbau mit schlechtem Positionsspiel kam noch dazu, dass auch im Konter unpräzise gespielt wurde. Vor allem bei Alaba war es schwer, einen anspruchsvollen Pass zum Mitspieler zu finden. Auch wenn er der große Star ist, finde ich seine Auswechslung durch Koller in Ordnung und nach dieser Leistung auch logisch.

Ganz anders die Portugiesen: Beweglich, ballsicher und kreativ wurden vielen Chancen herausgespielt. Gearbeitet wurde auch gut, das Angriffspressing tat unserem Team stets weh. Offensichtlich war auch die höhere individuelle Qualität der Offensivspieler – nur die Chancenverwertung stimmte zu unserem Glück nicht.

Verbessert wurde nach der Pause die Defensivarbeit. Auch wenn nach vorne kaum etwas klappte, wurde gegen den Ball die Ordnung besser gehalten.

In der Pause war meine Hoffnung, dass die Portugiesen durch die vielen vergebenen Chancen ihr Selbstvertrauen verlieren könnten. Oder die Nerven wegschmeißen, wie Superstar Ronaldo beim Elfmeter.

Meine drei Besten

Und abseits der Österreicher? Haben es mir drei Spieler ganz besonders angetan: Toni Kroos, der Deutsche, Luka Modric, der Kroate – und Andrés Iniesta, der Spanier. Alle drei Mittelfeldspieler sind strategisch veranlagt, immer gut positioniert, ihre Pässe kommen präzise, also zeitgerecht und scharf. Das sind Leute, die ihrem Team den Stempel aufdrücken, die Lösungen parat haben. Ihre Pässe bohren sich in die Gefahrenzone der Gegner, ihr Aufbauspiel ist einfach überragend.

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