Das Herumwerfen mit Millionen im Fußball nimmt unappetitliche Formen an

von Wolfgang Winheim

über das Transfer-Theater um Gareth Bale

Am Wochenende nationale Meisterschaften, davor und danach Champions plus Europa League und am Freitag auch noch das sogenannte Supercup-Finale zwischen Bayern und Chelsea. TV-Fußball-Schauen kann zum Hauptberuf werden.

Angesichts dieser Inflation an Kickereien ging hierzulande fast unter, dass der FC Bayern am selben Abend, an dem sich die Austria für die Champions League qualifizierte, den ersten Punkteverlust unter Pep Guardiola in der Bundesliga erlitt – 1:1 in Freiburg.

Guardiola hatte es gewagt, u. a. auf Robben, Ribéry, Lahm, Alaba zu verzichten und dafür eine B-Elf einlaufen lassen. Der besagte zweite Münchner Anzug (mit den Herren Contento, Kroos, Götze, Shaqiri, Pizarro) ist laut Experten allerdings auch 240 Millionen Euro – oder wie es die Süddeutsche süffisant vorrechnete – zweieinhalb Gareth Bale wert.

Bale? So heißt der walisische Flügelflitzer, den Real Madrid für 94 Millionen Euro erstanden hat. Mehr durfte angeblich nicht gezahlt werden, weil sonst Cristiano Ronaldo (2009 für 95 Millionen Euro von Manchester nach Madrid geholt) den Nimbus des teuersten Spielers der Welt verloren hätte und beleidigt gewesen wäre.

Wie auch immer: Das Herumwerfen mit Millionen im Fußball nimmt unappetitliche Formen an. Nur wurde Gleiches schon geschrieben, als es sich bei den Transfersummen nicht um Euro-Beträge, sondern noch um Umrechnungen in Schilling gehandelt hatte.

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