Spielereien des Jahres

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Die Hoffnung ist groß, dass es im alten Happel-Stadion nicht nur bei Pop-Konzerten laut hergeht.

von Wolfgang Winheim

über "Spiele des Jahres"

8,6 Millionen oder 1,3 Millionen Euro Startgeld? Champions League oder Europa League? Austria erstmals in der Königsklasse oder frustriert über eine verpasste Premiere?

Normalerweise sollte der Vorsprung vom Hinspiel reichen, um Dinamo Zagreb auszuschalten. Doch weil die Spieler nach dem 2:0 schaumgebremst reagierten und auch Medien vor voreiliger Euphorie warnten, interpretierten unzufriedene Online-Nörgler die Zurückhaltung als typisch österreichische Hosengacker-Mentalität. Die gleichen Kritiker, denen es wohl auch nicht gepasst hätte, würden die Austrianer den Mund zu voll nehmen.

Typisch österreichisch (und aus Vereinssicht berechtigt) ist jedenfalls, dass wieder einmal von einem „Spiel des Jahres“ geredet wird. Obwohl es schon am 6. September in München bei Deutschland vs. Österreich zum nächsten Spiel des Jahres und am 10. 9. zum Duell um Platz zwei gegen Irland kommt. Sollte Österreich gewinnen, wäre die WM-Qualifikationschance intakt, dann würde auch die Oktober-Partie in Schweden zum Spiel des Jahres hochstilisiert werden. Dann könnte im November ein Stechen gegen einen anderen Gruppen-Zweiten um einen WM-Platz zum Saisonhöhepunkt werden. Zu einem Zeitpunkt, zu dem die Austrianer vielleicht gerade einen Auftritt gegen Barça oder Real in den Beinen haben.

Die Hoffnung ist groß, dass es im alten Happel-Stadion nicht nur bei Pop-Konzerten laut hergeht.

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