Schön muss es auch sein

Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

Pep Guardiola ist jedenfalls zum Erfolg verdammt

von Bernhard Hanisch

über den neuen Bayern-Trainer

Das größte Medienspektakel, das je eine Trainervorstellung im deutschsprachigen Raum begleitet hat, ist vorbei. Pep Guardiola zeichnet ab jetzt für die sportlichen Geschicke des FC Bayern verantwortlich.

Alleine der Erstauftritt hat alle vorangegangenen Eindrücke bestätigt: Die Münchner haben sich für einen ausländischen Trainer entschieden, dessen Qualität und Sympathiewerte im Einklang stehen, einen Fußball-Lehrer, der alles andere ist als ein Showman, der sich aufmachte, um mit Pauken und Trompeten die internationalen Bühnen abzuklappern. Guardiola ist ein Profi, der nebenbei weiß, warum es ganz wichtig ist, die deutsche Öffentlichkeit in deren Sprache zu begrüßen.

Pep Guardiola übt sich in Bescheidenheit, was ihn von einigen seiner Vorgänger beim zwischenzeitlich zum „ FC Hollywood“ mutierten Klub ganz erheblich unterscheidet. Jener Mann, der einst in Barcelona eine neue Philosophie predigte, die Ästhetik des Fußballs in sein Hauptprogramm aufnahm, hat nicht vor, in München alles umzukrempeln.

Wahrscheinlich auch das richtige Rezept, um den Druck abzubauen, den er sich bei einem regierenden dreifachen Titelträger aufgeladen hat. Pep Guardiola ist jedenfalls zum Erfolg verdammt. Erfolg noch dazu, der zum Zungeschnalzen verleiten muss. Wie er das schaffen möchte, ist das noch spannendere Kapitel im wohl spektakulärsten Trainerwechsel der Fußballgeschichte.

Kommentare