Kommentar: Neuanfang für ÖFB-Team - schon wieder

Anstoß: Feierstunden
Weil es nach einer Phase der neuerlichen Enttäuschung wieder an der Zeit ist, ein historisches Datum zu erfinden.
Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

2018. Es ist diese Jahreszahl, die zum Gedenken und Jubilieren veranlasst. Kurz gekramt in der österreichischen Fußballkiste und es geht rund in der Geschichte.

40 Jahre wird das 3:2 von Córdoba alt, das hysterisch gefeierte Heldenstück bringt den lange unterdrückten Komplex zum nationalen Ausbruch, der Sieg über das übermächtige Deutschland bei der WM 1978 taugt fortan als Sportfeiertag im Jubiläumstakt.

20 Jahre ist es her, dass Österreich bei einer Weltmeisterschaft wieder einmal aus der Zuschauerrolle treten darf. „Frankreich wir kommen“, lautet der hoffnungsfrohe Slogan von 1998, die Heimfahrt nach der Vorrunde wird zur bitteren Gewissheit.

2008 taumelt das Land in die Aufbruchsstimmung, die Ausrichtung einer Europameisterschaft werde direkt in den Fußball-Himmel führen, Geburtshilfe sein für ein von Professionalität geleitetes Fußballgetriebe. In der groben Erinnerung bleibt immerhin eine U-Bahnstation für das vor sich hinbröckelnde Happel-Stadion, sowie ein Stadion im fußballerischen Niemandsland.

Auf dem von Stimmungslosigkeit eingekesselten Klagenfurter Fußballplatz plante Österreichs Nationalmannschaft im Jahr 2018 mit einem Testspiel gegen Slowenien (3:0) den Neubeginn. Weil die Mannschaft so reif geworden sei, so nahe an der internationalen Klasse stehe wie nie zuvor. Weil es nach einer Phase der neuerlichen Enttäuschung wieder an der Zeit ist, ein historisches Datum zu erfinden.

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