Spaltpilz Koller

Günther Pavlovics

Günther Pavlovics

Seit es nicht mehr rund läuft im Team, zeigt sich, wie Koller die Fans spaltet.

von Günther Pavlovics

über den Teamchef

Es ist nicht zu erwarten, dass Hugo Meisl in den Fußball-Geschichtsbüchern Platz machen muss für Marcel Koller. Der eine hatte 129 Spiele lang das Wunderteam betreut, der andere saß in Irland zum 50. Mal auf der Trainerbank. Wie es derzeit aussieht, wird der Schweizer im September in Wales Herbert Prohaska einholen. Vier Mal Qualifikation, zwei Mal Play-off – dann hätte Koller mit Josef Hickersberger ausgeglichen – der saß insgesamt 56-mal auf der Bank. Und eine WM-Endrunde in Russland würde den Schweizer zur ewigen Nummer zwei unter den österreichischen Teamchefs machen.

Aber er und seine Spieler haben die Qualifikation nicht mehr auf dem eigenen Fuß. Bei allen Durchhalteparolen muss man auf Umfaller von Serbien und Irland hoffen – auch wenn man alle vier ausstehenden Spiele gewinnt.

Das ist die Realität. Teamchef Marcel Koller fordert von der Öffentlichkeit mehr Optimismus ein – für das Nationalteam und nicht für seinen Job.

Seit es nicht mehr rund läuft im Team, zeigt sich, wie Koller die Fans spaltet. Vor allem mit seiner Personalpolitik. Die ist immer nur dann gut, wenn man Erfolg hat. Aber auch große Teile der Medien hat er mittlerweile gegen sich. Der pedantische Schweizer ist eben kein "Freunderl", mit dem man wirtschaften kann.

Ein Schweizer, der keine Raunzer mag. Das geht aber nur durch, wenn er mehr Erfolg hat als 23 Siege in 50 Spielen.

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